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Unplugged-Special: Die 25 besten Akustik-Alben aller Zeiten

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Unplugged-Special: Die 25 besten Akustik-Alben aller Zeiten

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Lynyrd Skynyrd
ENDANGERED SPECIES

lynyrd-skynyrd-endangered-speciesIn diesem Jahrtausend haben Lynyrd Skynyrd eine kreative Glanzzeit erlebt. In den 90ern lief es dagegen nicht ganz so rund. Viele Fans hatten noch immer ein Problem damit, dass Johnny Van Zant den Posten des Frontmanns von seinem verstorbenen Bruder Ronnie übernommen hatte und ihr Line-up, ganz wie heute, im stetigen Fluss war. Ein weiterer wichtiger Unterschied ist, dass Rickey Medlocke sich noch nicht als treuer Leutnant dem Kernmitglied Gary Rossington angeschlossen hatte.

Also taten Skynyrd das, was heute angesichts solcher Widrigkeiten und/oder Zweifel ziemlich normal ist: Sie holten die Akustischen raus und staubten ihren Backkatalog ab.

Aber Moment mal: Abgesehen von einer wenig gelungenen Version von Elvis Presleys ›Heartbreak Hotel‹ ist ENDANGERED SPECIES von 1994 weit mehr als ein Kassenfüller (und Rettungsboot), sondern ein wenig bekanntes Juwel im Lebenslauf der Band. Die Lagerfeuerstimmung swingt oft richtig. Neubearbeitungen von ›Sweet Home Alabama‹, ›Saturday Night Special‹ und ›I Ain‘t The One‹ dürfen natürlich nicht fehlen, obwohl ›Free Bird‹ vielsagenderweise übergangen wird. Unbekanntere Stücke wie ›Down South Jukin‘‹, ›Poison Whiskey‹ und ›Things Going On‹ zeigen echte Detailliebe, und eine Handvoll neuer Tracks weist den Weg zum kommenden Revival.

Dave Ling
Schlüsselsong: ›Sweet Home Alabama‹

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Nirvana
MTV UNPLUGGED IN NEW YORK

nirvana-unpluggedNirvana hatten ihre Skepsis bezüglich des „Unplugged“-Formats, doch sie stimmten diesem Auftritt zu unter der Bedingung, dass sie die Hits übergehen und stattdessen ob­skureres Material spielen und in Kurt Cobains Plattensammlung graben durften. Dennoch erinnert sich Dave Grohl daran, dass die zweitägigen Proben „furchtbar“ waren. Die Band hatte mit den akustischen Instrumenten zu kämpfen, der Sänger litt am Heroinentzug und der Schlagzeuger spielte zu laut. „Diese Show hätte ein Desaster werden müssen“, fasst Grohl zusammen.

Doch entgegen aller Wahrscheinlichkeit fügte sich alles zum Besten, als Nirvana am 18. November 1993 auf die Bühne gingen, schon von dem Moment an, als sich das eher holprige ›About A Girl‹ von BLEACH als entzückend schönes Popjuwel erwies. Zu den Höhepunkten zählen ›Jesus Doesn‘t Want Me For A Sunbeam‹ inklusive Akkordeon und das magische ›All Apologies‹, doch das Beste kommt zum Schluss, als Cobains Genuschel auf ›Where Did You Sleep Last Night‹ nach drei Minuten zu einem gequälten Schrei explodiert.

Im Nachhinein lässt sich hier leicht erkennen, dass er nicht mehr lange unter uns weilen würde, von der begräbnisartigen Stimmung auf der Bühne zum eisigen Cover von Bowies ohnehin schon hoffnungslosem ›The Man Who Sold The World‹. Und fünf Monate später war er tot, womit eine transatlantische Nr.-1-Platzierung bei der posthumen Veröffentlichung praktisch unvermeidlich wurde. Unplugged oder nicht, dieses Album elektrisiert.

Henry Yates
Schlüsselsong: ›Where Did You Sleep Last Night‹

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BERT JANSCH
BERT JANSCH

bert-jansh-bert-janschBert Janschs Solodebüt, aufgenommen in einer Wohnung in Nord-London auf einem Bandgerät, war das perfekte Beispiel für die neue Folk-Musik, die Mitte der 60er über Großbritannien hereinbrach. Sein Gitarrenspiel war außerordentlich – er nahm grundsätzlich traditionelle Motive und verbog sie mittels einer Legierung aus Jazz, Folk und Claw­hammer-Blues in komplexe neue Formen. Nach einem zweijährigen Aufenthalt in Europa und Nordafrika hatte Jansch zudem einige örtliche Idiome aufgeschnappt und baute sie in seinen eigenen Stil ein. So positionierte er sich sowohl als Archivist als auch als Innovator.

Doch er war nicht nur ein überragender Virtuose, sondern auch ein außergewöhnlich begabter, eloquenter Songwriter – siehe ›Strolling Down The Highway‹, ›Running From Home‹ und ›Needle Of Death‹. Das Letzte davon, eine bewegende Eloge an seinen an Drogen gestorbenen Freund Buck Polly, wurde später von Neil Young für seinen ›Ambulance Blues‹ herangezogen. Seine Version von Davy Grahams ›Anji‹ wiederum wurde unter dem Titel ›Angie‹ zum Fixpunkt für aufstrebende Beatniks in aller Welt, von Paul Simon bis Jimmy Page. Page hat sogar zugegeben, damals von Jansch besessen gewesen zu sein. „Als ich diese LP 1965 zum ersten Mal hörte, konnte ich es nicht fassen“, sagte er. „Das war allem, was alle anderen machten, so weit voraus.“

Rob Hughes
Schlüsselsong: ›Needle Of Death‹

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John Martyn
SOLID AIR

john-martyn-solid-airJohn Martyn sang immer wie ein engelsgleicher Chorjunge, aber sah aus, als würde er einen unter den Tisch trinken und dann dort noch treten. Diese Mischung aus roher Aggression und verwundeter Verletzlichkeit sorgte in seinem Privatleben für viel Chaos, führte aber auch zu seinem besten Material. Und niemals mehr als auf SOLID AIR, einem Album, das als handfester Beleg dafür gesehen werden kann, dass Martyn einer von Großbritanniens besten Bluessängern ist – von Folk ganz zu schweigen.

Seine Version von Skip James‘ ›I‘d Rather Be The Devil‹ zapft alle möglichen Urängste an, und Martyns angegriffene Stimme ist das mächtigste Instrument darauf. Vielsagenderweise war diese Platte größtenteils als Elegie an seinen Freund gedacht, den damals vor Kurzem verstorbenen Singer/Songwriter Nick Drake.

Schon seit STORMBRINGER! von 1970, seiner Kollaboration mit seiner damaligen Frau Beverley, hatte sich Martyn von seinen reinen Folk-Wurzeln entfernt. Auf BLESS THE WEATHER, dem Vorgänger von SOLID AIR, hatte er erstmals ein Echoplex verwendet, ein Band-Verzögerungsgerät, das hier genial eingesetzt wurde.

Auf den SOLID-AIR-Highlights ›Don‘t Want To Know‹, ›May You Never‹ und ›Man In The Station‹ versuchte er sich dann an einem Stil des Folk, dessen Wurzeln in akustischer Musik lagen, doch der durch behutsame Elektrifizierung subtile Verzierungen verpasst bekam. Doch selbst ohne dieses Effektwerk würde das Album kein Gramm von seiner Kraft und seinem Charme verlieren.

Mark Blake
Schlüsselsong: ›Don‘t Want To Know‹

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Alice In Chains
MTV UNPLUGGED

alice-in-chains-mtv-unpluggedNach zweieinhalb Jahren abseits des Rampenlichts, in denen Frontmann Layne Staley mit seiner eskalierenden Heroinsucht kämpfte, kehrten Alice In Chains am 10. April 1996 für das zurück, was viele als eine der denkwürdigsten „MTV Unplugged“-Shows betrachten.

Mit Gitarrist Scott Olson zum Quintett angewachsen, spielte die Band ein Set ihrer bekanntesten Songs, die durch das ungewohnte Format aber auf ein ungeahntes Level gehoben wurden. Die Intensität und Leidenschaft dieser Musik ist durchweg beeindruckend. Es fühlt sich an, als hätten sie gewusst, dass dies einer ihrer letzten Auftritte mit Staley werden sollte, und die Tiefe und Klarheit der Verbindung zwischen allen Beteiligten einfangen wollen. Ein neues Stück, ›The Killer Is Me‹, gab es zu hören, und es war sogar Platz für ein bisschen spontanen Humor, als am Anfang von ›Sludge Factory‹ das Intro von ›Enter Sandman‹ als Tribut an Metallica angespielt wurde.

Obwohl Jerry Cantrell während der Aufnahmen an einer Lebensmittelvergiftung litt, herrscht keinerlei Zweifel daran, dass dieses Album Alice In Chains in ihrem Zenit einfing. Sie sind eine jener Bands, die enorm davon profitierten, die volle Bedeutung des „Unplugged“-Formats zu begreifen

Malcolm Dome
Schlüsselsong: ›Down In A Hole‹

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Joni Mitchell
BLUE

joni-mitchell-blueMit LADIES OF THE CANYON von 1970 (ein Top-10-Erfolg in Großbritannien), dem Album mit dem luftigen Hit ›Big Yellow Taxi‹, schien Joni Mitchell an der Schwelle zum Superstarstatus zu stehen. Die Untiefen ihres Liebeslebens führten jedoch dazu, dass der Nachfolger wesentlich düsterer und unkommerzieller ausfiel.

BLUE, dessen schonungslose Beobachtungen vom Ende ihrer Beziehungen zu Graham Nash und James Taylor ausgelöst worden waren, ist wohl das definitive Trennungsalbum. Taylor und Stephen Stills waren als Gäste auf einigen Stücken darauf zu hören, doch ihre unaufdringlichen Beiträge unterstrichen nur die unkomplizierte Schlichtheit von Mitchells Arrangements an Gitarre, Klavier und vor allem dem Dulcimer. Auf einer Reihe von Songs, die von Lügnern, Losern, Liebenden, Betrunkenen und Poeten bevölkert werden, öffnet sie ihr Herz. In ›All I Want‹, ›This Flight Tonight‹ und dem Titelstück, einer Ode an die Erlösung, die Bezug auf seine Heroinsucht nimmt, geht es um Taylor.

„Ink on a pin/Underneath the skin/An empty space to fill in“ (Tinte auf einer Nadel/Unter der Haut/Ein leerer Raum, der gefüllt werden muss). ›Little Green‹ behandelt die Tochter, die sie zur Adoption freigab, in ›My Old Man‹ geht es aller Wahrscheinlichkeit nach um Nash, in ›A Case Of You‹ wiederum angeblich um Leonard Cohen.
BLUE ist und bleibt ein vernichtend schönes Werk.

Rob Hughes
Schlüsselsong: ›A Case Of You‹

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