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Über die Wurzeln des Southern Rock

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Über die Wurzeln des Southern Rock

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Jimmy Carter aus Georgia war der erste Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, der seine Liebe zur Popkultur öffentlich kundtat. Das Mitglied der Demokraten hatte sich schon früh für die „Civil Rights“-Bewegung eingesetzt und Künstlern wie Bob Dylan eine wichtige Rolle im politischen Kosmos zugeschrieben. Anfang der 70er-Jahre freundete sich Carter mit Phil Walden von Capricorn Records an und lernte so auch die Allman Brothers Band kennen, vor allem zu Gregg pflegte er ein enges Verhältnis.

Dickey Betts meinte über die anfängliche politische Karriere von Carter einmal: „Nachdem er Gouverneur
wurde, bemerkte man einen Unterschied. Es war, als ginge die Sonne endlich wieder auf in Georgia. Es war wieder der Pfirsich-Staat statt der man-hat-Angst-durchzufahren-um-nach-Florida-zu-kommen-Staat. Wir fanden den Kerl echt in Ordnung“. Mitte der 70er verkündete Carter seine Kandidatur bei den anstehenden Präsidentschaftswahlen und wurde beim Wahlkampf von den Allman Brothers unterstützt. Selbige spendeten unter anderem 64.000 $, die sie bei einer Show in Providence, Rhode Island eingenommen hatten, an ihren Kumpel Jimmy.

Im Gegenzug lobte jener bei vielen Gelegenheiten die Bedeutung amerikanischer Rockmusik und trug bei Angeltrips gerne mal ein Shirt der Allman Brothers. Am 20. Januar 1977 trat Carter seine Präsidentschaft an. In ihren Anfangstagen traten Lynyrd Skynyrd oft vor einer großen Konföderiertenflagge auf. Die Kriegsfahne der Hauptarmee der Konföderierten mit dem blauen Andreaskreuz mit weißen Sternen auf
rotem Hintergr und steht im kollektiven Gedächtnis für jene Südstaaten, die sich im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg 1861 vom Rest der USA abgespalten hatten, weil sie die Sklavenhaltung nicht aufgeben wollten. Bis heute verharmlosen manche Menschen die Fahne als folkloristisches Symbol des Südens und auch in der Popkultur wird sie manchmal als relativ harmloses Rebellenzeichen interpretiert, während die Flagge in weiten Teilen der Welt aufgrund ihrer eindeutigen Geschichte als Symbol für Rassismus und Sklaverei gelesen wird.



Lynyrd Skynyrd betonten in Interviews immer wieder, die Fahne der Army Of Northern Virgina lediglich als Hinweis auf ihre Heimat zu nutzen und dass sie damit keine Gefühle verletzen wollten. Sie selbst verehrten schließlich schwarze Künstler und den Blues, Rassismus habe bei ihnen keinen Platz. Bis zuletzt war die „Dixie-Flag“ in kleinerer Ausführung zumindest kurz bei Live-Shows zu sehen, weil Fans im Jahr 2012 auf die geplante komplette Entfernung der Flagge aus dem Lynyrd-Kosmos extrem negativ reagiert hatten. Ein Umstand, der nicht zuletzt das komplexe, oftmals ambivalente Verhältnis illustriert, das viele Southern-Rock-Bands zu ihren Wurzeln haben. Warren Haynes, späterer Gitarrist der Allman Brothers Band, meinte dazu nur: „Man braucht kein Symbol, um auf sich und sein Erbe stolz zu sein.“ 2015 äußerte sich Gregg Allman zu diesem Thema in einem Radiointerview und meinte: „Wenn die Menschen Sklaverei mit dieser Fahne in Verbindung bringen, dann sage ich: Verbrennt jede einzelne!“

Billy, ist Southern Rock eine Haltung, ein spezieller Sound oder eine geografische Größe?
Oh, da steckt eine ganz spezielle Haltung dahinter. Ich kann diese Haltung nicht ganz festnageln, aber
ich denke, dass es etwas mit dem Wetter zu tun hat. Das Klima im Süden ist so rau, es ist so schwer, dort einfach nur zu überleben, was die Hitze angeht. Wenn du eine gewisse geografische Grenze überschreitest und der Sommer kommt, musst du echt aufpassen, weil der Hitzevorhang dich
zermalmt. Das kreiert mit Sicherheit eine ganz bestimmte Haltung. Du musst Ruhe bewahren und dich durchbeißen.


Professor Gibbons, danke für das Interview. Wir alle freuen uns auf deine Soloplatte und auch auf ein kommendes ZZ-Top-Werk.
Danke dir. Wir können es gar nicht erwarten, endlich wieder auf Tour gehen zu können.

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1 Kommentar

  1. Die neue LP von Billy habe ich schon, auf die von ZZTop bin ich gespannt. Wieder ein gut geführtes Interview Frau Floßmann.
    Ein treuer Fan der Southern-Rock-Liga inkl. aller anderen Rock-Musik-Stile der Staaten lese ich immer wieder gerne
    Ihre Artikel die Stil haben.
    MfG Rolf Maier

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