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Snowy White: Das letzte Wort

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Snowy White: Das letzte Wort

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Er ist wohl einer der besten britischen Blues-Gitarristen seiner Generation, ein rastloser Geist, hin und hergerissen zwischen der ewigen Suche nach dem süßesten Ton auf seinem Instrument und der Akzeptanz der Tatsache, dass die Feinmotorik mit fortschreitendem Alter nachlässt. Snowy White war bei Thin Lizzy, befreundet mit „Greeny“ alias Peter Green und spielte mit Roger Waters auf der Berliner Mauer – trotz seiner Errungenschaften scheute er das Rampenlicht und hatte nie etwas übrig für hedonistischen Rock’n’Roll-Ausschweifungen. Einzig und allein der Blues trieb ihn an. Und die Überzeugung, nur noch das zu tun, was er will. Nach dieser Maxime lebt der Künstler seit seinem Album NO FAITH REQUIRED von 1996.

Snowy, NO FAITH REQUIRED erscheint nun als Neuauflage auf Vinyl. Warum jetzt?

Weil es mein Lieblingsalbum ist. Die Platte, die mir am meisten bedeutet. Außerdem haben wir bei meinem letzten Album gemerkt, dass sich Vinyl derzeit gut verkaufen lässt. Das spielt natürlich auch eine Rolle. Hinzu kommt, dass NO FAITH REQUIRED noch nie zuvor auf Vinyl erschienen ist und ich schon immer eine LP davon besitzen wollte – im Grunde ist die Neuauflage also auch ein bisschen egoistisch motiviert. (lacht) Erst vor zwei Monaten habe ich mir nach langer Zeit wieder einen Plattenspieler gekauft und es bereitet mir sehr große Freude, meine Sammlung durchzuhören und die Cover zu betrachten.

Warum ist NO FAITH REQUIRED dein Lieblingsalbum?

Vor allem, weil ich so viele gute Erinnerungen damit verknüpfe. Es war die erste Platte, bei der ich mit meinen White Flames zusammenarbeitete, mit Juan Van Emmerloot und Walter Latupeirissa. Im Studio sagte ich zu den Jungs: ‚Vergesst die Plattenfirmen, vergesst das Radio. Ich möchte einfach ein paar Dinge loswerden, die mir auf dem Herzen liegen und mit euch zusammen spielen.‘ Wir hatten eine so gute Zeit zusammen, ich war am Zenit meines Gitarrenspiels, die Texte bedeuten mir etwas. Ich verknüpfe dieses Album mit zahlreichen positiven Gefühlen, es veränderte meine Haltung gegenüber der Musik. Wenn du eine Hit-Single machst, kommt sehr viel Druck von außen. Du sollst immer noch einen drauf legen. Ich kam dann an einen Punkt, an dem ich mir sagte: ‚Snowy, du schlägst gerade den falschen Pfad ein.“ Ich hatte keine Lust mehr auf den Zirkus und tat fortan nur noch, was mir Freude bereitete. Das habe ich mir beibehalten.

Die Themen von damals beschäftigen dich heute noch. Man hörte schon auf NO FAITH REQUIRED deine Snowy-typische Rastlosigkeit heraus. Wie geht es dir inzwischen damit?

Ich bin immer noch so rastlos wie damals. Ich habe immer das Gefühl, auf der Suche zu sein. Ich denke auch, dass ich das eine perfekte Album noch nicht erschaffen habe – und es auch nie erschaffen werde, weil es so etwas ja im Grunde nicht gibt. Ich gehe immer noch wach durchs Leben, achte darauf, wie man meine Erfahrungen in Musik übersetzen kann. Ich habe lediglich eine andere Herangehensweise – ich bin etwas entspannter, weil ich heute niemandem mehr was beweisen muss und natürlich auch wegen des Alters. Heutzutage bin ich zufrieden damit, ein wenig Gitarre in meinem Home Studio zu spielen, etwas Geschmackvolles, und dann wieder zu ruhen. Ich muss nicht mehr auf etwas hinarbeiten.

Was ist dir wichtig dieser Tage?

Gesund zu bleiben. Ich bewege mich regelmäßig und achte auf mich. Alle um mich herum verabschieden sich und ich würde gerne noch etwas hier bleiben. Erst ging mein guter Freund Greeny, dann vor kurzem Jeff Beck. Ich konnte es gar nicht glauben. Er war einer der Besten! Naja, ich versuche also, länger zu leben als alle anderen. (lacht)

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3 Kommentare

  1. Der Mann ist für mich das Beispiel wie man das Leben und all seine Widrigkeiten meistern kann.
    Einer der sympathischsten Musiker und ein exzellenter Gitarrist den ich bewundere seit ich ihn das erste mal spielen hörte, ich glaube das war bei. Seit diesem Zeitpunkt gehört Mr. Snowy White zu meinen Lieblings-Gitarristen / Gitarristinnen.

    Alters mäßig und damit Brüder in der Musik, aus meiner Sicht 🙂 hoffe ich dass ich die geniale Musik von ihm noch lange genießen kann.

    • …….erwähnen möchte ich noch, dass das Abspielen von LP,s auch wie bei ihm zu meinen favorisierten Medien zählt.

      immer hin hat mich Vinyl mein bisheriges Leben begleitet, seit meiner ersten LP, erworben 1966.
      Ich sehe mich in der glücklichen Lage meine umfangreiche LP-Sammlung aktuell über meine analoge Anlage an zuhören, inkl. der digitalen Medien die auch gerne nutze.
      Werde mir seine Neuauflage von NO FAITH REQUIRED auf Vinyl natürlich zulegen.

  2. Ich habe eigentlich Snowy White erst vor einem Jahr entdeckt, bei der Suche nach groovigem Blues über Tony Joe White. Ich bin dann doch ziemlich begeistert, was der Virtuosr so abgeliefert hat. Bin auch ab heute stolzer Besitzer seines Vinyl Albums „no faith required“. Einfach nur purer Blues obwohl sein Gesang eher nicht so melodisch ist – aber trotzdem echt cool. Sehr zu empfehlen….

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