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Siouxsie And The Banshees: ›Dear Prudence‹

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Siouxsie And The Banshees: ›Dear Prudence‹

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Undercover: Laut Siouxsie „viel zu eingängig“, doch ihre Fassung der Beatles-Nummer sollte zu einem Wendepunkt für sie werden.

DEAR PRUDENCE
SIOUXSIE AND THE BANSHEES 1983
Erstmals aufgenommen von: The Beatles, 1968 Geschrieben von: John Lennon/Paul McCartney

1983 waren Siouxsie And The Banshees auf ihrem kommerziellen Zenit inklusive Auftritten bei „Top Of The Pops“ und hohen Chartplatzierungen angelangt. Mit Beatles-Covers hatten sie Erfahrung, denn schon auf ihrem Debüt THE SCREAM von 1978 hatten sie ihre eigene Attacke auf ›Helter Skelter‹ vom Weißen Album abgeliefert, jenen Proto-Metalsong von Paul McCartney, der von seiner unverschuldeten Assoziation mit Charles Manson befleckt/glorifiziert worden war. Die Entscheidung, ›Dear Prudence‹ aufzunehmen (geschrieben von Lennon in dem Versuch, Mia Farrows Schwester Prudence 1968 aus ihrer selbstauferlegten Meditationsisolation zu locken), wurde in einer Zeit beträchtlicher Veränderung bei den Banshees getroffen. Gitarrist John McGeoch war im Oktober zuvor nach einer Art Nervenzusammenbruch ausgestiegen. Er litt an Stress, Überarbeitung und einem endlosen Kampf mit der Alkoholsucht und wurde durch Robert Smith von The Cure ersetzt (der schon 1979 auf der „Join Hands“-Tournee der Banshees für John McKay eingesprungen war). Sie brauchten eine Single und beschlossen, ein weiteres Stück vom Weißen Album einzuspielen. Schlagzeuger Budgie bevorzugte ›Glass Onion‹, doch Bassist Steven Severin setzte sich durch: „Für mich war es sehr offensichtlich, dass ›Dear Prudence‹ das Richtige für uns war.“ Es gab auch noch einen eher praktischen Grund dafür: „Es war der einzige Song, mit dem Robert vertraut war“, sagte Budgie später in Mark Paytress’ autorisierter Biografie. „Im Gegensatz zu uns allen war er kein Fan des Weißen Albums. ›Dear Prudence‹ war eine gute Wahl, weil wir alle fanden, dass die Version der Beatles unfertig klang, eher wie eine Skizze.“ „Als wir beschlossen, ›Dear Prudence‹ als Single auszukoppeln, dachte ich, wir würden das Original verzerren“, erinnert sich Siouxsie. „Doch als wir es dann aufnahmen [die ersten Sessions fanden statt, als die Band noch in Schweden war], erkannte ich, dass es sich in eine sehr kommerzielle Richtung entwickelte. So sehr, dass ich vorschlug, es stattdessen als B-Seite zu verwenden. Mir kam das alles ein bisschen zu gefällig vor und ich war besorgt darüber, dass es tatsächlich sehr erfolgreich werden könnte.“ Und damit sollte sie Recht behalten. Nachdem es in den Angel Studios in London mit einem Cembalo-Part von Robert Smiths Schwester Janet fertiggestellt worden war, erwies es sich als eine verführerisch psychedelische, unwiderstehliche Kombination aus Lennons elegischem Original und dem typisch bedrohlichen Post-Punk-Element der Banshees, das zur Goth-Blaupause werden sollte. Dieses köstlich düstere Gebräu führte die Band zum ersten Mal seit ihrer ersten Single ›Hong Kong Garden‹ von 1978 in die britischen Top 10 und verhalf ihnen schließlich zu ihrem größten Hit überhaupt, als es Platz 3 erreichte (hinter ›Karma Chameleon‹ von Culture Club). Es geriet auch zu ihrer ersten Single, die von Geffen Records in den USA veröffentlicht wurde, und führte zu einer prestigeträchtigen Einladung zum Weihnachts-Special von „Top Of The Tops“. Doch manchen Menschen kann man es einfach nicht recht machen. Etwa der charakteristisch oppositionellen Siouxsie: „Es schien mir nicht subversiv genug zu sein und war verdammt noch mal viel zu eingängig.“

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