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She Rocks: Suzi Quatro

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She Rocks: Suzi Quatro

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Janet Gardner: Für die einstige Gitarristin von Vixen war es „mein persönlicher Wendepunkt“, als sie zum ersten Mal Heart hörte.

Wenn man Janet Gardner fragt, welches Jahrzehnt das beste war, um Rockstar zu sein, zögert sie keine Sekunde: „Oh, auf jeden Fall die 80er.“ Ihre Wahl überrascht nicht, denn in jener Zeit machte sie den Sunset Strip mit Vixen unsicher – der einzigen komplett weiblichen Band der 80er, die Platinstatus erreichte. Vixen spielten melodische Softrockhits wie ›Cryin’‹, doch auf ihrem Solodebüt klingt sie absolut – und wunderbar – wild.

Glaubst du, dein neues Soloalbum wird langjährige Vixen-Fans überraschen?
Yeah. Wir wussten, dass es das tun würde, denn es ist eben nicht wie Vixen. Vieles darauf ist viel härter, weniger „süßes Opfer“ und eher selbstbewusst. Das ist also ein ziemlicher Wandel, aber diese Vixen-Seite an mir gibt es immer noch. Ich liebe schönen, melodischen Rock noch immer.

Welche Themen behandelst du auf der Platte?
Da steckt Wut drin, Trauer, alles Mögliche. ›Best Friend‹ ist ein zärtliches Liebeslied, in ›Candle‹ geht es darum, dass ich bei meinem Vater war, als er starb, und einfach nur diese tiefen Gefühle von Reue und Bedauern. Du weißt schon, wenn ich über mein Verhältnis zu meinen Eltern nachdenke, wie ich als rotziger Teenager total mies zu ihnen war.
Waren deine Eltern damit ein­ver­standen, dass du Musikerin wurdest?
Nein, sie waren sehr besorgt. Mein Vater war sehr konservativ, eben nach dem Motto, finde einen Job mit guten Sozialleistungen, spare dein Geld. Meine Mutter war genauso.

Welche Frauen in der Rockmusik hast du bewundert?
Als ich zum ersten Mal DREAMBOAT ANNIE hörte, die erste Platte von Heart, das war der entscheidende Moment. Davor stand ich vor allem auf männliche Bands, Aerosmith und Led Zeppelin. Und dann waren da plötzlich zwei Frauen, die das genauso gut konnten. Das war mein per­sönlicher Wendepunkt.

Denkst du, Vixen mussten härter kämpfen, um nach oben zu kommen?
Ja, absolut. Die Leute inspizierten uns, suchten nach Fehlern, irgendeinem Grund, warum wir vielleicht nicht so gut sind wie eine männliche Band. Irgendwie sahen sie uns als weniger legitim an. Da muss doch irgendeine Schwäche sein. Also arbeiteten wir uns den Arsch ab.

Vixen haben für viele große Acts eröffnet, etwa Ozzy, Kiss, Bon Jovi…
Für mich waren Deep Purple am auf­regendsten, aber das Publikum war nicht leicht. Die Lichter gingen an und sie schauten uns an, als würden sie sagen: „Was soll das denn bitte sein?“ Man konnte es förmlich sehen: „Pfff, ich hol mir mal ein Bier.“ Das dauerte immer drei, vier Songs, aber am Ende hatten wir das Publikum von uns überzeugt.

Es heißt oft, die Hardrock-Szene der 80er sei sehr sexistisch gewesen. Würdest du dem zustimmen?
Ich glaube nicht, dass es schlimmer war als zu irgendeiner anderen Zeit. Heute ist es genauso schlimm, man sieht die ganze Zeit Videos, die Frauen zu Objekten machen. Es ist ziemlich hart, eine Frau zu sein in einer Industrie, die so visuell ist. Man muss immer noch darauf achten, wie man aussieht. Ich wünschte, dass wäre nicht so, denn das würde mir das Leben sehr erleichtern. Aber man will ja nicht, dass die Leute deine Musik abtun, weil du nicht gut aussiehst. Das ist traurig, aber wahr, also muss man sich dem eben fügen.

Aber du scheinst es ohne zuviele Dämonen im Nacken geschafft zu haben.
Yeah. Ich musste noch nie in den Entzug oder wiederbelebt werden. Zum Glück habe ich tolle Leute um mich herum, die mich immer erden, in den guten wie den schlechten Zeiten. Als Musikerin macht man ein paar sehr dunkle Momente durch. Aber dann muss man sie aus der richtigen Perspektive betrachten und sagen: „Ich bin noch derselbe Mensch wie gestern“, als die Leute noch das ge­­liebt haben, was du tatest.

Sagen dir jüngere Bands, dass Vixen sie inspiriert haben?
Ja, das kommt vor. Wenn jemand zu dir kommt und sagt: „Als ich euer Video auf MTV sah, haben wir eine Band gegründet und jetzt touren wir“, ist das unglaublich befriedigend.
(Text: Henry Yates)

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