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She Rocks: Suzi Quatro

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She Rocks: Suzi Quatro

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Arrow de Wilde: Wild im Namen, doch nicht in ihrer Natur – aber wenn die Sängerin von Starcrawler auf die Bühne geht, wird‘s heftig!

Jeder, der glaubt, es gebe heute einfach keine Rockstars mehr wie die von früher, hat sicher noch nie Arrow De Wilde im Vollgasmodus erlebt. Auf der Bühne ist die Sängerin des aufsteigenden L.A.-Quar­tetts Starcrawler eine spindeldürre Wahnsinnige in einem Krankenhauskittel, die Kunstblut spuckt wie Iggy, Alice, Ozzy und Patti Smith, die alle auf einmal im Körper einer 18-jährigen Kalifornierin wiedergeboren wurden.
Abseits der Bühne gibt sie sich hingegen ganz anders. De Wilde ist sympathisch schüchtern und seltsam unsicher. Ihre Sätze enden oft mit „ich weiß nicht, das kann ich nicht wirklich beantworten“ oder laufen komplett ins Leere.
Wir unterhielten uns mit ihr während einer Pause an den Arbeiten zum Debüt der Band, produziert von Ryan Adams.

Was war euer Ziel, als ihr vor ein paar Jahren Starcrawler gegründet habt?
Ich wollte einfach den Rock wieder cool machen. Das war mal die Musik, auf die eine Mehrheit gestanden ist, und dahin will ich sie wieder zurückbringen. Davor hatte ich schon eine andere Band mit meinen Freunden und wir wollten was auf die Beine stellen, aber es hat nicht funktioniert. Das hat mich sehr frustriert. Ich wollte wirklich so richtig Musik machen, nicht nur als ein Hobby. Am Anfang war es wirklich schwer, Leute zu finden, aber dann fand endlich alles zusammen und setzte sich in Bewegung.

Warum war es so schwer, Gleichgesinnte zu finden? Stehen die Teenager in Los Angeles einfach nicht mehr auf Rock?
Ja, das dürfte stimmen. Jetzt sind es glaube ich wieder mehr, aber vor ein paar Jahren wollte niemand dieselbe Musik machen wie ich.

Du bezeichnest Ozzy Osbourne als einen großen Helden von dir. Warum?
Ich respektiere ihn als Musiker und Mensch. Als ich ihn entdeckt habe, war ich noch sehr jung. Damals schien er mir cool zu sein, und das ist er bis heute.

Du sagst, du bist sehr schüchtern, aber wenn du live spielst, ist das definitiv nicht der Fall. Was passiert, wenn du auf die Bühne gehst?
Keine Ahnung. Ich bin immer noch ein schüchterner Mensch, aber da sind wohl schon genug Leute, die auf der Bühne stehen und nichts tun, also habe ich mich dazu gezwungen, das extreme Gegenteil davon zu sein. Je öfter ich das tue, desto aufregender wird es und desto natürlicher fühlt es sich an. Das ist seltsam, aber wenn ich mal da oben stehe, muss ich über nichts sonst mehr nachdenken.

Die Shows sind ziemlich plakativ – Krankenhauskittel, Zwangsjacken, Blut, das dir aus dem Mund läuft. Willst du die Leute schocken oder sie zu einer Reaktion provozieren, oder lässt du einfach nur deine Ge­­fühle raus?
Ein bisschen von beidem. Es gefällt mir, Leute zu schockieren. Das ist wohl der Hauptgrund dafür, dass ich es tue – es macht einfach Spaß. Aber ich will auch, dass die Leute richtig auf die Musik achten, und ich habe das Gefühl, dass wenn ich einfach nur dastehen und nichts tun würde, die Leute nicht aufmerksam genug wären.

Bist du jemals zu weit gegangen?
Nicht wirklich. Einmal spielten wir aber in Joshua Tree und ich spuckte Wasser auf diesen Tisch voller Leute. Es war ziemlich dunkel und ich konnte nicht sehen, wer da saß, und ich hatte nicht wirklich auf sie gezielt. Aber das waren richtig harte Macho-Mädels, eine regte sich total auf und fing an, auf mich los zu stürmen. Unser Gitarrist Henry spielte seine Gitarre mit einem Messer, also ließ sie es bleiben und ging raus. Danach sagte er: „Geh nicht nach draußen. Sie warten auf dich.“ Letztlich rannte ich aus dem Club und erklärte den Sicherheitsleuten die Situation. Sie waren superfreundlich und haben sich darum gekümmert.

Du hast mal gesagt, dass du nicht willst, dass man Starcrawler als „Band mit Sängerin“ betrachtet. Warum nicht?
Weil ich das frauenfeindlich finde. Warum muss man eine Band mit einer Sängerin als irgendetwas anderes bezeichnen? Warum muss ich als Frontfrau in eine andere Schublade gesteckt werden? Warum kann ich nicht eine Frontperson wie jede andere sein? Warum können wir nicht einfach nur eine Band sein?
(Text: Dave Everley)

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