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Nickelback: „Die können mich alle mal!“

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Nickelback: „Die können mich alle mal!“

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Was für den baumlangen und doch schmächtigen 42-Jährigen keineswegs bedeutet, die Flinte ins Korn zu werfen. Im Gegenteil: „Man muss sich heute anders aufstellen. Und die zwei erfolgreichsten Ge­­schäftsmodelle sind einerseits das von AC/DC, die seit 50 Jahren dasselbe machen und damit ein treues Publikum bedienen. Oder es wie Metallica zu machen und sich den Arsch abzutouren. Ich halte es mit beiden. Also mit einem goldenen Mittelweg. Nicht, dass wir in ihrer Liga spielen würden, aber das kann ja noch kommen – ich bin übrigens mit beiden Bands gut befreundet.“

Und, was Chad gerne verschweigt, neben Nickelback leitet er auch noch sein eigenes Label 604 Records, ist an diversen Gastronomie-Unternehmen beteiligt, besitzt ein Studio in Vancouver, ist in der Baubranche aktiv und darf sich als regelrechter Mogul bezeichnen. Darüber verliert er kaum ein Wort. Genau wie über seine zweijährige Ehe mit Punk-Popsternchen Lavigne, die „einfach nicht funktioniert hat“. Kein Wunder: Sie wollte eine Familie starten, Chad aber eher seine Karriere fortsetzen wie bisher.

Was uns zum neuen, neunten Album FEEDING THE MACHINE führt – ein Werk, das gleich mehrfach auf die falsche Fährte führt. Zum Teil ganz bewusst. „Es ist lustig, aber das einzige Land, in dem wir in jedem Interview gefragt werden, ob es sich um ein Konzeptalbum handle, ist Deutschland. Keine Ahnung, warum ihr so verrückt darauf seid – also, was da bei euch schiefgelaufen ist. Das Einzige, was diese Vermutung nahelegt, ist vielleicht das Album-Cover, das einen Performer als Maschine, als eine elektronische Puppe zeigt. Und dann natürlich der Albumtitel selbst, den alle zum Anlass nehmen, um uns zu fragen, warum wir gegen die Industrie rebellieren. Nein, tun wir nicht. Wir hätten gar keinen Grund dazu. Ganz einfach, weil wir den besten Job der Welt haben – wir können tun und lassen, was wir wollen, wir werden gut bezahlt, bekommen die Welt zu sehen und führen unfassbar tolle Leben. Wenn man bedenkt, dass meine Mutter Mike und mich mit 30.000 kanadischen Dollar pro Jahr großziehen musste, ist es fast ein Wunder, dass wir es so weit gebracht haben.“

„Der Rock‘n‘Roll ist also ein wunderbarer Traum – und wir leben ihn in vollen Zügen. Ich für meinen Teil habe Häuser in Vancouver, Los Angeles und Cabo San Lucas. Ich habe ein paar nette Sportwagen, und mir geht es gut. Das ist das einzige Konzept, über das ich schreibe – und das wird nie langweilig, weil da immer wieder etwas passiert. Insofern kann ich mir auch nicht vorstellen, dass ich irgendwann wie Chris Cornell ende. Wie ein alter Junkie, der komplett unglücklich mit sich und der Welt ist und dann zum Strick greift. Das könnte mir nicht passieren – un­­möglich, Mann. Und sorry an all die Leute, die mir das wünschen. Ich werde euch alle überleben.“ Ein lautes Lachen, ein fester Händedruck und eine Verabredung „bis zum nächsten Mal“.

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