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Nachruf: J.J. Cale (1938-2013) – Der Erfinder der Lässigkeit

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Nachruf: J.J. Cale (1938-2013) – Der Erfinder der Lässigkeit

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J.J. Cale Nachruf
Als 1972 sein Debütalbum NATURALLY erschien, war es das perfekte Kontrastprogramm zum überhitzen Glamrock und den progressiven Experimenten jener Ära: Hier war ein Minimalist am Werke, der seine lakonischen Texte und sein pointiert-sparsames Gitarrenspiel mit einer Gelassenheit zelebrierte, die mehr zum Folk der Hinterwäldler passte, als zum zeitgenössischen Rock’n’Roll. Was gewiss in der musikalischen Sozialisierung begründet lag, die John Weldon Cale, aufgewachsen in Oklahoma, erfahren hatte.

Der betont unaufgeregte „Tulsa Sound“ war sein Markenzeichen, der Begriff „laid back“ war für ihn wie geschaffen – womit seine nachgewiesene Fähigkeit, zündende Riffs zu kreieren, keinesfalls im Widerspruch stand. Man denke nur an ›Cocaine‹, mit dem Eric Clapton einen Hit landete, nachdem er schon Cales ›After Midnight‹ erfolgreich gecovert hatte. Überhaupt: Cales Kompositionen standen bei namhaften Kollegen hoch im Kurs, sei es bei Lynyrd Skynyrd (›Call Me The Breeze‹), Captain Beefheart (›Same Old Blues‹) oder auch Santana (›The Sensitive Kind‹).

Was sich letztlich auch in seiner Karriere niederschlug: Musiker und Kenner amerikanischer Roots-Musik schätzten Cale stets als geschmackvollen Virtuosen, ausgeprägten Stilisten und kompetenten Songschreiber, dem großen Mainstream-Publikum blieben derlei Talente, die ihren Niederschlag in immerhin 14 Studioalben fanden, jedoch eher verborgen. Es war THE ROAD TO ESCONDIDO, eine Kollaboration mit Eric Clapton, die daran etwas änderte: Ende 2006 veröffentlicht, wurde das Werk 2008 mit einem Grammy Award in der Kategorie „Bestes zeitgenössisches Blues-Album“ ausgezeichnet.

In Deutschland erreichte es Platz 2 der Charts und war auch sonst international erfolgreich, wobei sich Cale gewiss keine Illusionen darüber machte, wessen Name bei dieser Kooperation das „kommerzielle Zugpferd“ war.

Ein Problem damit, eher im Hintergrund zu agieren, hatte der selbstbewusste Cale aber gewiss nicht: „Schick mir das Geld und lass die jungen Typen den Ruhm abschöpfen“, erzählte er 2009 augenzwinkernd den britischen Kollegen von CLASSIC ROCK. Da lebte er in einem Bungalow in Südkalifornien, nahe der Ortschaft Escondido – was spanischen Ursprungs ist und soviel bedeutet wie „versteckt“. Der richtige Ort für einen, dem Musik immer mehr bedeutet hatte als Prominenz. J.J. Cale verstarb am 26. Juli 2013 an den Folgen eines Herzinfarkts.

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