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Iron Maiden: „Wir sind Iron Maiden“

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Iron Maiden: „Wir sind Iron Maiden“

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SENJUTSU

Wenige Tage nach dem Release von ›The Writing On The Wall‹ kündigten Maiden endlich ihr 17. Studioalbum namens SENJUTSU für den 3. September 2021 an. Aufgenommen wurde die Platte, wie bereits vermutet, zusammen mit Kevin Shirley im Frühjahr 2019 in den Guillaume Tell Studios in Paris, während einer Pause ihrer „Legacy Of The Beast“-Tour. Steve Harris erklärt die erneute Wahl dieser Räumlichkeiten mit der dort vorherrschenden Atmosphäre und Akustik: „Das Setup dort entspricht perfekt unseren Bedürfnissen; das Gebäude war früher einmal ein Kino und hat eine sehr hohe Decke, was einen fantastischen Sound ergibt.“ Das Cover ziert eine blutrünstige Version des bereits im Video vorgestellten Samurai-Eddies – gezeichnet wurde der fiese Krieger von Mark Wilkinson. Viele Fans reagierten euphorisch auf die Enthüllung des Artworks, andere hingegen bemängelten den schlichten schwarzen Hintergrund, der sie an THE BOOK OF SOULS erinnerte und die Maiden-typischen Hinweise und Anspielungen missen lässt. Genau wie besagter Vorgänger aus dem Jahr 2015 ist auch SENJUTSU ein Doppelalbum, das mit 10 Tracks und gut 80 Minuten Spielzeit zu Buche schlägt. Alleine die letzten drei epischen Songs aus Harris‘ Feder nehmen 35 Minuten in Anspruch und führen jegliche moderne Regeln bezüglich Hörerfreundlichkeit oder Algorithmustauglichkeit ad absurdum: „Auf dieser Platte gibt es einige sehr komplexe Songs, die uns eine Menge harte Arbeit abverlangt haben, um ihren Sound so hinzubekommen, wie wir ihn wollten, sodass der Prozess bisweilen eine ziemliche Herausforderung war, aber Kevin ist sehr gut darin, die Essenz der Band einzufangen und ich denke, es war die Mühe wert!“ SENJUTSU ist der Beweis dafür, dass Maiden die Konkurrenz noch immer spielerisch außer Gefecht setzen können, dass diese Truppe auch nach über 40 Jahren keinerlei Anzeichen von Altersmilde oder Schwäche zeigt. Steve Harris, Bruce Dickinson, Adrian Smith, Dave Murray, Jannick Gers und Nicko McBrain haben zehn Songs erschaffen, die fließend zwischen galoppierendem Metal, schneidenden Zwillingsgitarren, bedacht gewählten Synthesizern, Symphonieanleihen und mystischen Klängen oszillieren und den Status jener funkensprühenden Metal-Legende unterstreichen, die Maiden nach wie vor ist.

Iron Maiden Senjutsu

Im Interview mit Frontmann, Stehaufmännchen, Pilot, Buchautor, Firmenchef, Fechtmeister und Bier-Afficionado Bruce Dickinson spricht CLASSIC ROCK über die Entstehungsgeschichte von SENJUTSU, zitiert biblische Geschichten, thematisiert zerrissene Körperteile und deren Einfluss auf den Aufnahmeprozess und diskutiert über die (Un-)wichtigkeit diverser Formen der Kopfbehaarung.

Bruce Dickinson im Interview

In einer Welt, die beherrscht ist von kurzer, Spotify-kompatibler Musik, hauen Iron Maiden nach THE BOOK OF SOULS nochmal ein Doppelalbum mit fast nur überlangen Songs raus. Das tut gut.

Das ist eben genau das, was wir machen. Wir haben uns schon immer einen Deck darum geschert, was andere Menschen von uns erwarten. Wir sind Iron Maiden. Wir würden uns niemals anpassen oder verändern, nur wegen irgendjemandes digitaler Träume. (lacht) Wir sind Musiker, keine Programmierer.

Wie können wir uns die Genese von SENJUTSU vorstellen?

Wir wussten, dass wir ein Album machen würden, es gab einige rohe Entwürfe, die wir bereits vorher im Kopf hatten, von denen jedoch keiner wirklich in Stein gemeißelt war. Eigentlich entstand also wieder Mal alles direkt im Studio. Insgesamt hat das Songwriting, das Aufnehmen und das Mischen um die drei Monate gedauert, das Mixing hat davon etwa drei Wochen in Anspruch genommen.

Du hast dir zwischendurch dann mal eben die Achillessehne gerissen?

Ja, das ist beim Fechten passiert. Ich war mitten im Training. (lacht) Dann schaust du auf deinen Fuß und denkst: ‚Oh hallo, du siehst aus, als würdest du nicht mehr zu meinem Bein gehören.‘

Das macht ein richtig fieses Geräusch, oder?

Meine Sehne war ganz leise, manche Leute sagen ja, dass sich das wie ein Pistolenschuss anhört. Ich habe das bei jemandem anders schon mitbekommen, das war richtig laut. Aber ich hatte einfach nur das Gefühl, als würde ein Elektroschock durch mein Bein zischen, als hätte mich jemand von hinten richtig hart getreten. Ich lag am Boden und mir fiel auf, dass mein Fuß nicht mehr funktionierte. Seltsamerweise war es anfangs nicht schmerzvoll, einfach nur komisch. 36 Stunden später wurde ich in Frankreich operiert, sie haben es wieder zusammengenäht und mich sogleich in einem großen Plastikstiefel zum Stabilisieren entlassen. Den hätte ich vier Wochen anbehalten sollen, aber nach dreieinhalb Wochen hatte ich keine Lust mehr. (lacht) Die nächste Zeit habe ich damit verbracht, einigermaßen fit für die anstehende Tour zu werden. Im April hab ich mir die Sehne gerissen, im Mai war ich den Stiefel los, im Juni, Juli und August habe ich versucht, für die „Legacy“-Konzerte in Amerika wieder auf die Beine zu kommen.

Hat dich die Verletzung im Studio irgendwie gehindert?

Naja, ich musste diesen Stiefel im Studio tragen und hatte noch Zugänge zum Blutverdünnen dran. Jeden Tag musste man mir eine Injektion verabreichen, damit mein Blut nicht zum Stocken kam. Alles war ziemlich angeschwollen. Inzwischen kann mich nicht mal mehr daran erinnern, welche Songs ich nach der Verletzung noch einsingen musste.

Man hört jedenfalls keinen Unterschied in der Gesangsleistung beim Durchhören. (lacht)

Das wäre auch blöd. Aber was solltest du da auch hören, der Stiefel singt ja nicht auf der Platte. (lacht)

Hätte ja sein können, dass du liegend singen musstest.

Oh nein, ich stand ganz normal da mit meinen zwei Krücken. Bequem war das nicht unbedingt. Zwischendurch musste ich den Fuß mal wieder hochlegen, damit kein Blutstau entsteht. (lacht) Aber es hilft ja nichts, man muss sein Ding eben durchziehen.

„ Wir hatten so starke Bedenken bezüglich digitaler Sicherheit, dass keiner eine Kopie dieser Platte hatte.“ (Bruce Dickinson

Ihr musstet jetzt einige Zeit auf der fertigen Platte sitzen. Hattest du da Bedenken, dass du irgendwie den Bezug dazu verlieren würdest?

Ach, wahrscheinlich schon ein wenig. Es war nicht nur schwierig, weil wir das Album nicht veröffentlichen konnten, sondern auch, weil niemand von uns den fertigen Mix hören konnte. Wir hatten so starke Bedenken bezüglich digitaler Sicherheit, dass keiner eine Kopie dieser Platte hatte, außer Steve eine auf seinem Rechner. Ich habe sie ein paar Mal gehört, weil ich beim Mix dabei war. Aber das nächste Mal, als ich reinhören konnte, war fast zwei Jahre später. Als wir das Video für ›The Writing On The Wall‹ konzipierten, erarbeitete ich das Storyboard quasi aus dem Gedächtnis, ich versuchte, mich an den Song zu erinnern. Irgendwann meinte ich dann zu Rod [Smallwood. Iron Maidens Manager. Anm. d. Red.]: ‚Schau mal Rod, ich brauche dieses Lied. Um Himmels Willen, so kann ich doch nicht arbeiten!‘ Also bekam ich den Track schließlich wieder zu hören und dachte mir nur: ‚Oh wow, das ist wirklich gut geworden!‘ (lacht)

Ihr hattet also keine Chance darauf, die Platte in den letzten zwei Jahren tot zu hören und euch noch nachträglich über irgendwelche Verbesserungsvorschläge Gedanken zu machen. Das ist vielleicht gar nicht so schlecht?

Als ich die Platte wieder gehört habe, war ich gerade bei Steve, weil wir das Live-Album NIGHTS OF THE DEAD, LEGACY OF THE BEAST gemischt haben. Und ich meinte: Warum geben wir uns nicht zwischendurch mal SENJUTSU? Er hatte es auch seit Ewigkeiten nicht gehört und wir waren beide total von den Socken. Ich finde, das ist ein wirklich starkes Album geworden. Etwas ganz besonderes. Ich bin sehr stolz darauf.

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3 Kommentare

  1. Wie dem auch sei; Self made Metal Top, handwerklich top! ABER: Wenn ich mir Tickets für 106 Euro für Maiden kaufe, dann möchte ich auch Maiden sehen! Frankfurt Festhalle 07/2023 … Da geht Maiden von der Bühne OHNE „Number of the Beast“; „2 Minutes to Midnight“ und ohne „Run to the Hills“ … das ist so wie wenn Metallica ohne Master of Puppets, One, Enter Sandman und Fade to Black die Bühne verlassen!!! Sry… ich bin mit Maiden fertig! Dann lieber Amon Amarth, da weiss ich wenigstens was ich bekomme… lg. Torsten

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