0,00 EUR

Es befinden sich keine Produkte im Warenkorb.

0,00 EUR

Es befinden sich keine Produkte im Warenkorb.

Das letzte Wort: Dave Wyndorf

-

Das letzte Wort: Dave Wyndorf

- Advertisement -

64 und kein bisschen leise – der Kultstar aus New Jersey legt mit Monster Magnet dieser Tage eine Covers-Platte vor, wie sie die Welt noch nie gehört hat. Und wie immer ist er auch zu allen anderen Themen des Weltgeschehens ein redseliger, bestens informierter und maximal unterhaltsamer Gesprächspartner. Auszüge aus einer dreistündigen Unterhaltung …

Über das Coronavirus
COVID-19 ist passiert, um Trump aus dem Amt zu werfen. Das will ich zumindest von einer egoistischen Warte aus glauben. Ohne die Pandemie hätten die Leute wohl einfach gesagt, was soll’s, wir wählen ihn wieder. Aber das war nicht der einzige positive Nebeneffekt. Hier in New Jersey habe ich Adler gesehen und alle möglichen anderen Tiere, die sich seit Jahrzehnten nicht mehr blicken ließen. Da waren Stinktiere und Waschbären in meinem Garten, das hatte ich noch nie erlebt! Und so wenig Verkehrslärm, keine Flugzeuge am Himmel, so saubere Luft. Ich bin auf meinem Fahrrad durch die Gegend gefahren und dachte, wow, ist das nicht großartig? Wenn gerade nicht so viele Menschen sterben würden, wäre die Welt so doch viel besser als vorher … Ich glaube jedenfalls, dass die Pandemie früher oder später vorbei sein wird. Das Virus will sich ja ausbreiten und so viele Menschen wie möglich infizieren, aber es ist nicht in seinem Interesse, seinen Wirt zu töten. Die meisten Krankheiten töten am Anfang viel und schwächen sich dann ab. Zumindest hoffe ich, dass das so läuft!

Über das neue Album A BETTER DYSTOPIA
Verrückterweise waren wir noch im März in Spanien auf der Bühne gestanden, und keiner von uns wurde krank. Wir fragten uns aber immer wieder, ob manche der Leute, die zu den Shows kamen, noch am Leben sind … Dann kamen wir zurück und waren im Lockdown. Das war wie gesagt in mancher Hinsicht eine positive Erfahrung, ich habe die viele freie Zeit genossen, viel gelesen. Aber irgendwann fällt dir dann doch die Decke auf den Kopf und du denkst, okay, ich muss jetzt irgendwas tun. So kam es zu diesem Album. Die Platte entstand dann im kleinstmöglichen Rahmen in einem Studio im Nirgendwo, was interessant war, weil ich gelernt habe, wie viel ich aus solchen Lo-Fi-Bedingungen herausholen kann. Da geht ganz schön viel, man braucht nicht Dutzende von Spuren, du kannst viel erreichen, wenn du Mikros geschickt im Raum platzierst. Für mich als Sound-Geek war das eine faszinierende Erfahrung. Außerdem musste es billig werden, weil das Label mir für ein Lockdown-Album nur die Hälfte des üblichen Vorschusses gab. Aber es machte großen Spaß und es liegt mir am Herzen, all diese Bands zu würdigen, die ich in meiner Jugend gehört habe. Diese Zeit zwischen Psychedelic und Metal Ende der 60er, Anfang der 70er war so aufregend.

Über Science-Fiction-Dystopien
Ich habe das letzte Jahr über oft an diesen Film „Andromeda – Tödlicher Staub aus dem All“ gedacht und vor ein paar Monaten auch das Buch gelesen. Ich stelle mir oft die Frage, ob der Sinn und Zweck all dieser düsteren Zukunftsvisionen wie „Die Geschichte der Magd“ nicht ist, uns vor solchen Szenarien zu warnen und sie zu verhindern, sondern uns einfach nur schon mal darauf vorzubereiten … Ich meine, wie sollen Eltern heute ihren kleinen Kindern erklären, was abgeht? „Ja, Kleines, die Welt ist scheiße!“ „Aber warum, Mama?“ „Weil so viele Leute lieber dumm bleiben, als sich der Realität zu stellen.“

Über „cancel culture“
Mein Pressemann glaubt immer noch, jegliche Publicity sei gute Publicity, und war ganz begeistert, als er mir ein Interview auf Fox News gebucht hatte. Ich habe abgelehnt. Denn egal, was ich da sagen würde, sie würden es für ihre Zwecke missbrauchen und Sachen heraus- oder umschneiden, und dann würde man mir die Schuld dafür geben. Und leider funktioniert das auf der anderen Seite mit der „Woke“-Brigade genauso. Du musst heute auf einer Seite stehen, und wenn du irgendwo dazwischen stehst, wirst du fertiggemacht. Die einen wollen ihren rechten Helden, die anderen ihren linken Helden, und der edle Ritter des einen ist der finstere Bösewicht des anderen. In den letzten Jahren wurde da von beiden Seiten viel Schaden an der Meinungs- und Redefreiheit angerichtet, und alle sind nur noch angepisst. Sogar wenn du den Wetterbericht siehst, sehen die Meteorologen irgendwie sauer aus! Wir sind alle mal Helden, mal Bösewichte, aber das geht der blökenden Masse im Internet irgendwie nicht mehr in den Kopf. Und all das schlägt sich in der Kunst nieder. Wie oft hörst du heute noch von Musikern, die sich wirklich mal aus dem Fenster lehnen und ihre Meinung sagen? Sie haben alle zu viel Angst um ihre Karriere oder wollen nicht missverstanden werden. Was, wenn man einen Witz macht, der falsch interpretiert wird? Oder wenn die Leute etwas nach den ersten zwei Zeilen verurteilen und nicht weit genug lesen, um die komplette Erklärung zu bekommen?

Über eine mögliche Autobiografie
Ich habe im Lockdown so viel gelesen, darunter auch Autobiografien, aber ich werde vorerst keine eigene schreiben. Das würde meine Familie nicht überleben! Allein der ganze Sex! Mir wurde damals dieses Geschenk gegeben, ich konnte das Rockstarklischee ausleben und war darauf auch äußerst scharf. Wenn du in dieser Situation bist, wird das fast von dir verlangt! Und ich habe es in vollen Zügen genossen. Das tue ich immer noch, aber mit 64 kommt es nicht mehr so gut, sich damit zu brüsten … Aber nein, ich könnte das den Menschen, die mir nahestehen, nicht antun. Allein meine Tochter … ich will nicht, dass sie das über ihren Dad erfährt.

Über Image
Ich weiß, ich sehe aus wie ein Dinosaurier. Langes Haar, Lederjacke, ärmelloses T-Shirt, Zigarette im Mund. Wenn ich irgendwo in der Öffentlichkeit bin, denken diese so unglaublich gesundheitsbewussten Menschen von heute wohl: „Igitt, sieh dir diesen Typen an, der vor dem Laden Kaffee trinkt und eine raucht. Er ist … sooooooo aus dem 20. Jahrhundert“.

Über die Umverteilung des Wohlstands
Man kann von Bernie Sanders halten, was man will, aber er hat oft interessante Sachen zu sagen. In einem Interview ging es um die Kosten der Pandemie und wie wir mit der Neuverschuldung in die Milliarden und Billionen gehen müssen, um dafür zu zahlen. Und er sagte: „Seid ihr komplett verrückt? Habt ihr nicht aufgepasst? Dieses Geld existiert, man muss es nur zurückholen!“ 80% allen Geldes, das in den letzten 50 Jahren verdient wurde, ist nach oben geflossen und nie wieder zurückgekommen. Man müsste diese Motherfucker nur endlich besteuern!

- Advertisement -
Vorheriger Artikel
Nächster Artikel

Weiterlesen

„Cuckoo“: Mitmachen und den Horrorfilm auf Blu-ray gewinnen!

Der originelle Horrormovie hat das Zeug zum Kultfilm Nicht erst seit Alice Cooper gilt: Wer Rock mag, mag oft auch Horror. Deswegen an dieser Stelle...

Simon McBride: Ausnahmegitarrist gibt Tour bekannt

Nicht nur von Deep Purple kennt man Simon McBride. Im Frühling kommt der Ausnahmegitarrist auf Tour nach Deutschland - präsentiert von CLASSIC ROCK! Als Deep...

Neil Innes: Ein Musiker und Comedian

Heute wäre der exzentrische Songwriter von "The Rutles" 80 Jahre alt geworden Heute vor 80 Jahren wurde im Städtchen Danbury in Essex der englische Songwriter...

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

- Advertisment -

Welcome

Install
×