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Bruce Springsteen im Interview: Im Westen viel Neues

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Bruce Springsteen im Interview: Im Westen viel Neues

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Bruce Springsteen Western StarsDas neueste Projekt von Bruce Springsteen ist eine filmische Betrachtung und Adaption seines jüngsten Albums WESTERN STARS. Wir trafen ihm beim Toronto Film Festival.

Interview: Jane Crowther

Was gibt es noch für den Boss zu tun? Er hat (eh klar) Alben gemacht, war der Architekt einiger der besten Rockshows, die wir je bezeugen durften, schrieb seine Autobiografie und hatte sogar ein langes Engagement am Broadway … Doch jetzt kann er sich noch etwas Neues in den Lebenslauf schreiben: Bruce Springsteen, Filmregisseur.

Er und sein langjähriger Kollege Thom Zimny haben eine cinematische Version des neuesten Albums WESTERN STARS erschaffen. In diesem Begleitwerk kann man sehen, wie der Boss die gesamte Platte live spielt, unterstützt von seiner Band und einem kompletten Orchester, unter dem kathedralenartigen Dach seiner historischen, fast 100 Jahre alten Scheune, inklusive Einführungen, Interludes und Heimfilmen.

Als du dich an das neue Album WESTERN STARS gemacht hast, was war dein Ziel? Was wolltest du damit erreichen?
Bruce Springsteen: Es war einfach nur eine Sammlung neuer Songs, die ich auf eine gewisse Weise zusammengestellt hatte und die ein gewisse Atmosphäre hatten, die an den westlichen Teil des Landes erinnert. Es war also ein gewisser Songwriting-Stil, ein bisschen wie in Südkalifornien Ende der 70er. Ich fand es interessant, in diesem Stil zu schreiben. Und dann ist da noch ein emotionaler Spannungsbogen, den man vermitteln will. Das ist der Teil, den der Film wirklich zur Geltung bringt, viel mehr, als es die Platte je könnte. Dank Thom und seinem Team, mit denen wir die gesprochenen Passagen zur Musik hinzufügten, kann man also diesen emotionalen Bogen nachvollziehen, den ich dem Album und dem Film verleihen wollte.

Thom, du arbeitest schon seit vielen Jahren mit Bruce an diversen Filmen. Kannst du uns etwas darüber erzählen, wann Bruce dich für dieses Projekt ansprach und wie diese Unterhaltung verlief?
Thom Zimny: Das war schon von Anfang an sehr anders. Wir befassten uns sofort mit der Umgebung, in der wir drehen wollten, und das war die Bühne. Am Ende landeten wir dann in der Scheune.

Wie lief die Arbeit mit den Musikern? Das war ja nicht die gewohnte E Street Band. Musiker in einem Orchester sind es gewohnt, einem Dirigenten zu folgen.
BS: Es war ein Dirigent vor Ort. Er schlich sich hin und wieder rein und man kann ihn auch sehen. Im Wesentlichen war da ein musikalischer Leiter – das gab es bei mir noch nie –, und der stellte die ganze Band zusammen und studierte das gesamte Album ein. Als ich also das erste Mal mit ihm ins Studio ging, nur um zu proben, kannten sie schon alles besser als ich. Wir probten einen Abend lang. Dann noch mal einen Tag in der Scheune. Das war eine sehr andersartige Erfahrung für mich – dass jemand ein komplettes Orchester zusammengestellt hat und ich einfach nur dazustoßen musste und dann sämtliche meiner Arrangements gespielt wurden.

„Mit dem Film konnte ich eine Geschichte erzählen, die ich so noch nicht vorgetragen hatte.“

Die Kameras scheinen überall zu sein.
TZ: Was mir sofort auffiel, war, dass Bruce immer noch der Anführer der Band war. Es fühlte sich anders an als die E Street Band. Ich versuchte, die Energie in diesem Raum einzufangen. Wir haben uns viel über Kameras unterhalten, und über die Schönheit des weiten Winkels. Ich kann mich sehr gut erinnern, wie Bruce eine gewisse Verbindung zu den Musikern aufbaute, und ich wollte sicherstellen, dass ich aus jedem Winkel solche Momente einfangen konnte.
BS: Wenn man sich die Platte anhört, ist das ein eigenes Erlebnis. Doch mit dem Film konnte ich eine Geschichte erzählen, die ich zuvor so noch nicht vorgetragen hatte. Weißt du, ich habe über die Jahre in vielen meiner Werke oft Andeutungen diesbezüglich gemacht, auch wenn man das Buch gelesen oder das Theaterstück gesehen hat. Doch genau in dieser Form hatte ich die Geschichte noch nie erzählt, und noch nie auf diese Weise. Einiges davon war Zufall. Doch das Filmen macht den emotionalen Inhalt noch tiefer auf eine Art, die meinen Fans hoffentlich Unterhaltung, Inspiration und Einblicke schenken wird.

Da sind die Songs vom Album, aber auch viel neue Musik dazwischen. Was kannst du erzählen über die Musik, die du für den Film geschrieben hast?
BS: Die Szenen zwischen den Songs zu orchestrieren, hat viel Spaß gemacht. Man hat immer Stücke von Melodien und verschiedene Sachen, von denen man nicht genau weiß, was man mit ihnen anfangen soll, und Songs, die eine gewisse Atmosphäre andeuten … Man kann eine Melodie aus einem bestimmten Stück ziehen, an dem man gerade arbeitet.

Und die Filmarbeiten für die Szenen zwischen den Songs: Wo fanden die statt? Und wie lief das?
TZ: Die Sequenzen wurden in der Wüste von Joshua Tree gedreht. Es gab eine Zeit, in der wir nur mit Einsprechern skizzierten. Ich war dabei, als Bruce viele dieser Instrumentals zusammenbaute. Ich konnte sie aus einem anderen Raum hören. Also nahmen wir uns viele Ideen und stolperten damit in die Wüste.
BS: Das Erste, was die Leute über diese Art von Film sagen, ist, dass es zwei Seiten des amerikanischen Charakters gibt: Diese isolierte Seite und den Teil, der die Gemeinschaft sucht. Den meisten von uns fällt es schwer, diese beiden Dinge in unserem Leben zusammenzubringen, weißt du? Am Ende des Films, das sind Aufnahmen von meinen Flitterwochen. (lacht) Wir waren in Yosemite in dieser kleinen Holzhütte, Patti und ich. Sie war im zweiten Monat schwanger mit unserem zweiten Kind und wir fuhren einfach da hoch. Das Einzige, was sie sagte, war: „Ich bin schwanger. Bring mich nirgendwo hin, wo es heiß ist“. In Yosemite waren es 21°C, aber auf dem Weg dorthin durch die kalifornische Wüste herrschten 38°C. Da war sie nicht unbedingt begeistert. Aber es sind Aufnahmen von unseren Flitterwochen, die wir zufällig gefunden hatten. Thom fand sie und sie vervollständigen diese Geschichte gewissermaßen. Am Anfang war ich sehr weit davon entfernt. Der Film handelt also von dieser Reise dahin, seinen inneren Frieden zu finden, ein Leben zu haben, sich überhaupt zu erlauben, ein Leben zu haben, und dieses Leben mit all dem Schmerz und dem Glück genießen zu können.

New Jersey spielt als zentraler Ort in deiner Arbeit natürlich eine große Rolle, doch der zweite Ort wäre der Westen, die endlosen Straßen in Kalifornien. Was bedeuten dir Kalifornien und diese Weite des Westens?
BS: Ich wurde in den 50ern groß. Wir wuchsen alle mit Westernfilmen auf, das hat also viel damit zu tun. Und der Südwesten war immer interessant für mich, allein schon wegen seiner Größe und wie sich das auf meine eigene Psyche auswirkte. Dann lebte ich fast zehn Jahre lang in Kalifornien und genoss es sehr, also wollte ich das auch in meiner Arbeit zum Ausdruck bringen. Ich dachte mir immer: Na ja, ich komme zwar aus New Jersey, aber ich wollte, dass meine Werke das ganze Land mit all seinen Stimmungen umfassen. Schon früh, auf DARKNESS ON THE EDGE OF TOWN [1978], gibt es Songs, die in Utah und an verschiedenen Orten angesiedelt sind. Das war für mich immer ein großer Teil von Amerika. Es war also schön, das tun zu können, dorthin zu fahren und tatsächlich in diesem Teil des Landes zu drehen. Thom hat großartige Arbeit geleistet, und Joe, unser Kameramann, ebenfalls.

Du und Thom habt schon zuvor zusammen an Filmen gearbeitet, aber das ist der erste in Spielfilmlänge, wo du als Co-Regisseur angegeben wirst.
BS: Thom machte die ganze Arbeit hinter der Kamera und entwickelte die Idee mit mir. Mein Teil der Regie bestand einfach darin, die generelle Richtung vorzugeben, in die der Film gehen sollte. Die Stücke zwischen den Songs und ihre Umsetzung, das war eine wirkliche Kollaboration zwischen uns. Das hat viel Spaß gemacht. So hatten wir noch nie zuvor gearbeitet, aber es war eine große Freude.

›Rhinestone Cowboy‹ von Glenn Campbell am Ende des Films ist einfach perfekt. Wie kam es dazu, dass dieser Song eingebaut wurde?
BS: Die Platte endet ja mit diesem sehr nachdenklichen Stück. Also sagte ich: „Nun, für den Film könnte es lustig sein, etwas aus diesem Genre hinzuzufügen“. Und Glenn Campbell war tatsächlich ein großer Einfluss für mich, ebenso wie Jimmy Webb, diese Art von Pop aus Südkalifornien. Ich sagte: „Das wäre ein toller Song für das Ende.“ So schließt der Film einfach schön. Das war der einzige Grund. Da steckte nicht viel dahinter.

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3 Kommentare

  1. Hallo
    Wunderschön habe den Film im Kino gesehen, ich hoffe nun sehr das der Film auf DVD erscheinen wird.
    LG einer der treuesten bruce Fans

  2. Wenn sich niemand auf dieser Erde verwirklicht hat – der Boss hats getan! Ich bin begeistert. Das Video aus der Scheune gemeinsam mit Patty ist wundervoll. Und als Frau gefällt es mir sehr, dass er Patty fast immer dabei hat. Boss, was bringst Du noch alles fertig?

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